Gentoo ein Langzeitlinux?!

ChrisJumper · Advocate Joined: 12 Mar 2005 Posts: 2390 Location: Germany

So, ich werfe hier mal eine Diskussion an.

Da auf Heise gab es wieder ein Langzeit-Linux. Ich habe mir natürlich immer vorgestellt wie toll das ist einen Server zu nutzen der ALTE Dinge hat und dafür über 3 oder 5 Jahre Support. Meine Erfahrung mit Gentoo ist aber eigentlich ganz anders. Hier rollt immer jede neue Welle von Veränderungen dynamisch durch. Probleme habe ich auch nicht und ich könnte mir, bis auf abwegige Fälle von "Windows Programm gegen Uraltbibliothek" auch nicht Vorstellen wo es von Nutzen wäre. Mittlerweile gibt es für den letzteren Fall ja auch Virtualisierung.

Bestimmt gibt es aber auch einen Grund warum Gentoo nicht mit der "Langzeit" wirbt?

So jetzt seit ihr dran, was meint ihr dazu?

Gut ein Gentoo32 System was man auf 64 Bit umstellen will könnte ich mir aktuell noch schwer vorstellen. Aber selbst da würde ich die "Daten" spiegeln und ein neues 64 Bit System aufsetzten.

Hattet ihr schon Probleme mit einem Gentoo-System welche einen speziellen Langzeit-Support einer anderen Distribution besser lösen könnte?

tazinblack · Posted: Wed Apr 22, 2015 1:06 pm Post subject:

Ich denke es kommt wie immer drauf an was man will.

Für Anbieter kommerzieller Software ist es schon wichtig, das die Libs auf dem System über Jahre hinweg die gleichen Schnittstellen bieten.
Wenn dann noch verschiedene Distributionen für den gleichen Zweck verschiedene Komponenten einsetzen (z.B. openrc, systemd, etc.) wird es schwer alles zu supporten. Oft sieht man dann in der Supportmatrix suse und redhat und es steht noch, dass es auf anderen Distributionen laufen kann, aber die nur bedingt supportet werden oder es wird gar auf eine Anleitung in einem Forum verwiesen.
Ich nutze in der Firma z.B. schon lange app-backup/tsm, da wir das als Backuplösung einsetzen.
Keine Ahnung, wer davon der Maintainer ist, jedenfalls hat dieser freundlicherweise ein ebuild dafür geschrieben und das hat es in den portagetree geschafft. Somit kann ich es elegant installieren. Also einer Macht sich die Arbeit und teilt die Errungenschaften. Das funktioniert in diesem Fall super!
An dieser Stelle ein dickes Lob dafür an Unbekannt!

Andersrum, wenn man ein Langzeitlinux einsetzt hat man meistens über Jahre keinen großen Aufwand das zu administrieren.
Dafür kommt dann am Ende des Supports die Anstrengung alles auf ein neues System migrieren zu müssen.
Auf gentoo ist der Aufwand dagegen nicht geringer, er verteilt sich aber über die Jahre.
Also diesen Monat kommt beim Webserver ein Update auf ein neueres Major Release, bei dem man die Konfigs migrieren muss,
im nächsten Monat dann z.B. beim Mailserver.
Das empfinde ich doch als angenehmer, denn wenn sich alles ändert merkt man oft nicht sofort, dass eine Kleinigkeit nicht mehr funktioniert.
Wird dagegen nur der Webserver aktualisiert kann man das meistens recht schnell feststellen ob danach noch alles läuft.

Somit setze ich gentoo bevorzugt meinen eigenen Lösungen ein und ein Langzeitlinux dort, wo es vom Lieferanten der Zusatzsoftware verlangt wird.
Sonst läuft man schnell Gefahr, dass wenn es ein Problem gibt sofort gemeckert wird nach dem Motto "Das ist ja auch irgend ein Gebastel unten drunter. Kein Wunder dass das nicht funktioniert."
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Gruß / Regards
tazinblack
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what's the point in being grown up if you can't be childish sometimes

Yamakuzure · Posted: Wed Apr 22, 2015 1:22 pm Post subject:

tazinblack · Posted: Wed Apr 22, 2015 1:43 pm Post subject: