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musv
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Joined: 01 Dec 2002
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PostPosted: Mon Sep 15, 2014 10:50 am    Post subject: Reply with quote

Klaus Meier wrote:
Niemand wird zu journald gezwungen. Man kann auch unter systemd weiter mit syslog-ng arbeiten.

Das ist die halbe Wahrheit.

Journald läuft immer!

Du kannst aber einstellen, dass die Ausgabe von Journald an Syslog durchgereicht wird. Nur finde ich die Vorstellung nicht besonders prickelnd, permanent 2 Logger am Laufen zu haben.
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Klaus Meier
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PostPosted: Mon Sep 15, 2014 10:54 am    Post subject: Reply with quote

Stimmt, hatte ich etwas ungenau formuliert. Aber die Ausgabe von syslog-ng liegt dann doch wie gehabt in Textform vor, d.h., das Problem mit der Log-Datei im Binärformat könnte man damit schon mal umgehen.
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mv
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Joined: 20 Apr 2005
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PostPosted: Mon Sep 15, 2014 12:26 pm    Post subject: Reply with quote

Klaus Meier wrote:
Niemand wird zu journald gezwungen. Man kann auch unter systemd weiter mit syslog-ng arbeiten.

Leider hilft das in der Praxis nicht. Bei keinem der (nichttrivialen) Probleme mit Systemd kam es bisher so weit, dass metalog (das ist mein bevorzugter Log-Daemon) schon irgendwelche Daten geschrieben hätte; vermutlich wurde er bis zum Zeitpunkt des Hängens/Crashs/was-auch-immer noch gar nicht gestartet oder die Partition war noch readonly o.ä.
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ulenrich
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PostPosted: Tue Sep 16, 2014 10:12 am    Post subject: Reply with quote

systemd-216 NEWS :
* journald will no longer forward all local data to another
running syslog daemon. This change has been made because
rsyslog (which appears to be the most commonly used syslog
implementation these days) no longer makes use of this, and
instead pulls the data out of the journal on its own. Since
forwarding the messages to a non-existent syslog server is
more expensive than we assumed we have now turned this
off. If you run a syslog server that is not a recent rsyslog
version, you have to turn this option on again
(ForwardToSyslog= in journald.conf).

Ich würde sagen: systemd ist noch lange nicht so gereift, dass die Benutzung in Sonderfällen über mehrere Versionen hinweg stabil und unverrückbar erscheint. Ich, normalo User, der sich kaum mit etwas beschäftigt, wenn es läuft, merke allerdings nichts davon. Bei mir löppts ...

Übrigens habe ich Ähnliches in den letzten Jahren bei Pulsaudio gemerkt: Die Einfachbenutzer, die nie etwas an Alsa Einstellungen geschraubt hatten, hatten auch weniger Probleme als die Profi Benutzer.

Zu Linus mit Zwinkern: Bei dem Vortrag von Linus auf der Debian Versammlung, kam mir auch die Idee, dass LP vielleicht nur das Guinea Pig von LT ist. Die LP Vision von differenzierteren Distributionen, die in Containern laufen, um den Applikationsentwicklern ihren ausgewählten und sicheren Rahmen zu geben, kommt ja ganz den Wünschen von Linus entgegen, die er dort auf der Versammlung geäußert hat. Und außerdem: Kann mir jemand erklären, wieso Linus dazu kommt, dorten bei den Debianesen zu behaupten, dass Pid 1 auch nichts allzu besonderes sei hinsichtlich Sicherheit ?
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mv
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Joined: 20 Apr 2005
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PostPosted: Tue Sep 16, 2014 6:03 pm    Post subject: Reply with quote

ulenrich wrote:
systemd-216 NEWS

Falls sich das auf meine Antwort beziehen sollte: Selbstverständlich habe ich besagte Option angestellt. Bei Gentoo bekommt man solche Default-Änderungen ja per etc-update (oder was immer man benutzt) automatisch mit...
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mv
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Joined: 20 Apr 2005
Posts: 6747

PostPosted: Tue Sep 16, 2014 6:09 pm    Post subject: Reply with quote

ulenrich wrote:
Die Einfachbenutzer, die nie etwas an Alsa Einstellungen geschraubt hatten, hatten auch weniger Probleme als die Profi Benutzer.

Man schraubt nicht aus Spaß an der Freude an Alsa-Einstellungen, sondern weil z.B. die Hardware es benötigt; und mit systemd ist man dann halt angesch...
Ganz analog zu Windows: In 65% der Fälle geht es out-of-the-box, und der Rest hat halt Pech gehabt und kann nichts daran ändern.
Ich zumindest benutze Linux u.a., weil ich genau diesen Bochmist-Zustand ("plug and pray") nicht haben will, sondern Zuverlässigkeit schätze. Poettering-Software ist konzeptionell das genaue Gegenteil von Zuverlässigkeit.
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mv
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Joined: 20 Apr 2005
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PostPosted: Wed Sep 17, 2014 9:00 am    Post subject: Reply with quote

Die (für mich) jüngste Unverschämtheit der Systemd-Maintainer hat für mich jetzt endgülitig das Fass zum überlaufen gebracht.
systemd ist jetzt in hohem Bogen von der Platte geflogen, weil es offensichtlich nicht in der Lage ist, seinen Zweck zu erfüllen.
Ich werde auch keine Support-Anfragen bzgl. Systemd zu meiner Software mehr behandeln: Wer Support von mir will, soll ein vernünftiges Init-System benutzen.
Natürlcih ist mir klar, dass das kaum mehr als ein Symbol ist.

Ich habe inzwischen übrigens einen Bekannten, der sich nach jahrzehntelanger Fedora/Redhat-Treue nach der letzten Release zu einem Distributionswechsel genötigt sah.

Das hat mich schon einigermaßen überrascht, und daher vermute ich, dass er damit für eine nicht unbeträchtliche Anzahl von Nutzern steht.
Vielleicht bringt diese Abstimmung mit den Füßen Redhat tatsächlich zur Vernunft - sie können nicht wirklich daran interessiert gegen ihre eigene Community zu arbeiten.
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SkaaliaN
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PostPosted: Wed Sep 17, 2014 11:54 am    Post subject: Reply with quote

mv wrote:
Die (für mich) jüngste Unverschämtheit Vielleicht bringt diese Abstimmung mit den Füßen Redhat tatsächlich zur Vernunft - sie können nicht wirklich daran interessiert gegen ihre eigene Community zu arbeiten.


Ob das für sie wirklich relevant ist? Man weiß es nicht. Ich habe selten solch verbohrte Leute gesehen.
Es kommt für die meisten immer auf den persönlichen Nutzen an.

Bisher bin ich glücklicherweise komplett ohne systemd ausgekommen. Ich hoffe das es noch eine ganze Zeit so bleiben wird. Ich habe weder Lust, noch Interesse oder Zeit mich mit dem Monster zu beschäftigen.

Kollegen ging es im übrigen ähnlich. Die meisten haben keinerlei Interesse an Poetterware. Sie würden sogar Yosemite bevorzugen.
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c'ya !
skaalian
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mv
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PostPosted: Wed Sep 17, 2014 1:28 pm    Post subject: Reply with quote

metal1ty wrote:
Ob das für sie wirklich relevant ist?

Ich meine die Entscheidungsträger bei Redhat, nicht die systemd-Maintainer. Was letztere herumstümpern, ist in dem Moment sofort egal, wenn Redhat den Eindruck hat, dass es ihren Geschäftsinteressen schadet. Und der Wegbruch der eigenen Community könnte zum Ziehen der Notbremse den Ausschlag geben.
Natürlich kann ich nicht beurteilen, inwiefern mein Bekannter ein Einzelfall ist.
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SkaaliaN
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Joined: 21 Apr 2005
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Location: Valhalla

PostPosted: Wed Sep 17, 2014 1:47 pm    Post subject: Reply with quote

mv wrote:
metal1ty wrote:
Ob das für sie wirklich relevant ist?

Ich meine die Entscheidungsträger bei Redhat, nicht die systemd-Maintainer. Was letztere herumstümpern, ist in dem Moment sofort egal, wenn Redhat den Eindruck hat, dass es ihren Geschäftsinteressen schadet. Und der Wegbruch der eigenen Community könnte zum Ziehen der Notbremse den Ausschlag geben.
Natürlich kann ich nicht beurteilen, inwiefern mein Bekannter ein Einzelfall ist.


Naja...Redhat hat genug Enterprise Kunden. Die Frage ist, inwieweit sie überhaupt Wert auf ihre Com legen. Man kennt die Hintergründe nicht. Man kann nur spekulieren.
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Klaus Meier
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PostPosted: Wed Sep 17, 2014 2:01 pm    Post subject: Reply with quote

Wie wäre es denn, wenn man mal zielführend denkt und nicht immer nur schimpft und sich zurückzieht? Mein Fazit, nachdem ja nun wirklich Fakten auf den Tisch gekommen sind, sehe ich bei Pulseaudio als Hauptproblem, es ist von Poettering. Bei systemd kann ich die Aversionrn inzwischen verstehen.

Ok, systemd ist Scheiße. Kann man jetzt so sagen. Und was nun? Mit der nächsten Version von Debian und Ubuntu sind dann alle alle relevanten Distributionen auf systemd. Red Hat ist da natürlich schon ein Faktor. systemd kommt aus ihrem Haus und die Gruppe, von der Red Hat lebt, lehnt systemd am meisten ab. Nett für den Desktop, nicht geeignet für Server.

Aber es bringt jetzt nichts, den Kopf in den Sand zu stecken und zu sagen, dann gehe ich zu BSD. Die arbeiten nämlich auch schon dran. Und es bringt auch nichts, überall Gehhilfen dran zuschrauben, damit es irgendwie ohne systemd geht. Bei jeder Kleinigkeit einen Fork oder eine Insellösung ist auch nicht zielführend. Das musste Ubuntu schmerzhaft erleben.

Die Businesskunden von Red Hat könnten der Schlüssel zum Erfolg sein.
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cryptosteve
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PostPosted: Wed Sep 17, 2014 2:22 pm    Post subject: Reply with quote

Naja, (Open-)BSD baut an einem Kompatibilitätslayer, nicht an systemd. Dort sehe ich zunächst keine Gefahr, dass Logfiles nur noch in krudem Binärformat daher kommen.
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franzf
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PostPosted: Wed Sep 17, 2014 3:39 pm    Post subject: Reply with quote

Ein weiteres Problem (an das ich heute eher zufällig wieder erinntert wurde):
Wayland wird in dein meisten Fällen ebenfalls systemd voraussetzen. Martin Grässlin (kwin) hat das bereits so angekündigt. Bei Enlightenment wird es auch so sein. Für weston wurde es SWIW auch angekündigt.
Ich hoffe das ist dann auch keine direkte Abhängigkeit zu systemd sondern zu launchd, so dass man mit nem entsprechenden wrapper auch auf non-systemd-Systemen wayland verwenden kann.
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ulenrich
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Joined: 10 Oct 2010
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PostPosted: Wed Sep 17, 2014 10:43 pm    Post subject: Reply with quote

Klaus Meier wrote:
Ok, systemd ist Scheiße. Kann man jetzt so sagen.

Kann man nicht so sagen. Ich weiss, dass Debians Entscheidung für systemd mit seiner debugging Fähigkeit zu tun hat. Auch wenn das hier bestritten wird. Die Entscheidung von Debian für systemD hatte nicht viel mit Gnome zu tun.

Wenn mv jetzt scheitert unter systemD Sachen zu machen, die systemD verbieten will, kann er nicht gleichzeitig behaupten, das systemD nicht funktionieren kann vom Konzept her. Mv's Link über die jüngste Unverschämtheit von LP zeigt das Jahr 2013, in dem die Kernel Entwickler LP vorgeschickt hatten das zurück zu nehmen, was sie selbst jahrelang mit den cgroups falsch angedacht hatten. Das ist wieder ein Argument für meine steile These, das LP nur das Guinea Pig der Altvorderen von kernel.org ist. Es stecken die Kernel Entwickler selbst hinter LP. Anders ist auch gar nicht zu erklären, wie er dazu kommt sich immer genau das Projekt als nächstes vorzunehmen, was anliegt von Seiten kernel.org

Zu Redhat ist zu sagen, dass Fedora nur das Spielfeld der Praktikanten ist. Die wichtigen Communities benutzen das Redhat Release, das auch umsonst als CentOS und Scientific Linux verbreitet wird mit offizieller Unterstützung seit neuerem. Wenn diese Communities sich gegen systemD entscheiden würden, dann erst wäre das ein Markstein. Redhat ist ein red herring hier im Forum. Es werden ganz banal-falsche Behauptungen gegen Redhat eingetrichtert, wie zB btrfs: Redhat hat sich für xfs mit Lvm Verwaltung der Speichereinheiten entschieden.
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mv
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Joined: 20 Apr 2005
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PostPosted: Thu Sep 18, 2014 6:08 am    Post subject: Reply with quote

ulenrich wrote:
Kann man nicht so sagen.

Doch. Muss man sogar so sagen. Es ist schlecht konzipierter Unfug, von vornherein auf kaputten Ideen basierend.
Quote:
Ich weiss, dass Debians Entscheidung für systemd mit seiner debugging Fähigkeit zu tun hat.

Du meinst, die tolle Fähigkeit, garantiiert kein reproduzierbares Verhalten zu erzeugen? Jeder mit ein bisschen Erfahrung weiß, dass das Grundkonzept von systemnd Debugging extrem erschwert. Ich habe es bereits erfahren dürfen und bin garantiert nicht der einzige.
Die Erklärung, die hier im Forum geeben wurde, klingt für mich wahrscheinlicher: Das Durchdrücken von systemd in Debian war ein Coup einiger Weniger unter geschickter Aushebelung der domakratischen Strukturen von Debian. Das ist nämlich die Fähigkeit, die Poettering tatsächlich hat - im Programmieren und erst recht im Konzipieren liegen seine Stärken definitiv nicht.
Quote:
Wenn mv jetzt scheitert unter systemD Sachen zu machen

So unverschämte Sachen, wie sich auf einen Rehcner einzuloggen, etwas mit nohup zu starten und sich auszuloggen, ohne den nohup-Task zwingend abzuschießen.
Quote:
die systemD verbieten will

Die sind ja nur aufgrund der Unfähigkeit der Entwickler "verboten".
Es ist ja wunderbar zu sehen, wie das Ganze zustande kam: Da haben die Entwickler "entdeckt", dass man mit cgroups ganze Prozessgruppen abschießen kann.
Das ist natürlich so toll, dass das zwingend für alles gemacht wird, ob sinnvoll oder nicht - schließlich hat man ja mit pam einen Gegenhack gefunden.
Dass Unix die Fähigkeit von Prozessgruppen und ihrer gemeinsamen Handhabung schon längst hatte - wen kümmert's, wenn es jetzt Linux-only und hackisch geht: Die Programme, die das bisher benutzt haben, werden einfach als fehlerhaft erklärt.
Das ganze ist ein so extrem dilettantisches Herumgestümpere - es wird einem einfach schelcht, wenn man die Unfähigkeit dieser Idioten sieht.
Und wie oft im Leben, kommen Dummheit und Frechheit halt zusammen: Die Entwickler sind nicht fähig oder willens ihre Fehler zu erkennen, sondern reagieren nur aggressiv, weil sie sie nicht wegleugnen können.
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mv
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Joined: 20 Apr 2005
Posts: 6747

PostPosted: Thu Sep 18, 2014 6:20 am    Post subject: Reply with quote

ulenrich wrote:
das zurück zu nehmen, was sie selbst jahrelang mit den cgroups falsch angedacht hatten.

Experimentelle Features heißen so, weil sie experimentell sind, und nicht von Idiioten in Kurzschlusshandlungen als Basis des gesamten Systems ohne Durchdenken der Folgen benutzt werden sollten.
Davon ab: War nicht sogar Kay Sievers von systemd die treibende Kraft hinter den cgroup (Fehl-)Entwicklungen?
Quote:
Das ist wieder ein Argument für meine steile These, das LP nur das Guinea Pig der Altvorderen von kernel.org ist.

Für mich klingt es eher so, als wenn sich die Kernel-Entwickler genauso wie Debian von Kay Sievers und L.P. haben überrumpeln lassen und den fatalen Fehler begangen haben, den Unfug aufzunehmen. Wie gesagt: Das ist die tatsächliche Fähigkeit von L.P.
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Yamakuzure
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PostPosted: Thu Sep 18, 2014 8:10 am    Post subject: Reply with quote

So wütend habe ich dich selten erlebt, mv. Schon starker Tobak, und ich müsste schmunzeln, wenn es nicht so verdammt wahr und traurig wäre.

Was kommt als nächstes? Werden alle meine Screen sessions beendet wenn ich mich vom Server abmelde? Mannmannmann so viel Unfug auf einmal...
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Important German:
  1. "Aha" - German reaction to pretend that you are really interested while giving no f*ck.
  2. "Tja" - German reaction to the apocalypse, nuclear war, an alien invasion or no bread in the house.
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musv
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Joined: 01 Dec 2002
Posts: 3337
Location: de

PostPosted: Thu Sep 18, 2014 11:14 am    Post subject: Reply with quote

mv wrote:
Das Durchdrücken von systemd in Debian war ein Coup einiger Weniger unter geschickter Aushebelung der domakratischen Strukturen von Debian.

Versuch der Sache mal was Positives abzugewinnen:

Die Leute von Debian schätzt man ja eher konservativ ein. Debian ist nicht umsonst für seine Stabilität und das Pflegen schon längst eingemotteter Software-Pakete bekannt. Wenn als Debian jetzt Systemd übernimmt, könnte ich mir durchaus vorstellen, dass die Systemd mal etwas genauer durchleuchten. Und ich hab die Hoffnung, dass die Debian-Leute dann so einige Verbesserungen, Bugfixes, Diskussionen einbringen werden. Wird sich in der Hinsicht nichts tun, kann ich mir auch einen Fork vorstellen.

Zumindest ich hab die Hoffnung, dass durch Debian Systemd durchaus qualitativ profitieren könnte. Mal sehen, was die Zukunft so bringt.
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cryptosteve
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Joined: 04 Jan 2004
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PostPosted: Thu Sep 18, 2014 11:52 am    Post subject: Reply with quote

Wäre es nicht sinnvoll gewesen, systemd erst ordentlich zu durchleuchten und sich dann dafür zu entscheiden?
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mv
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Joined: 20 Apr 2005
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PostPosted: Thu Sep 18, 2014 12:02 pm    Post subject: Reply with quote

Yamakuzure wrote:
Werden alle meine Screen sessions beendet wenn ich mich vom Server abmelde?

Ja, genau das ist der Fall.
tmux, screen, nohup benutzen alle die selben POSIX Mechanismen, die von systemd ausgehebelt wurden.
Falls es bei Dir nicht eintritt, dann benutzt Du pam, und Dich rettet nur ein sytemd-spezielles pam-Modul das möglicherweise von screen beim Starten aufgerufen wird, und das mit Rootrechten und Zugriff auf /proc die cgroups umsortiert, so dass das Abschießen der cgroup beim Ausloggen Dein screen nicht betrifft.
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Jean-Paul
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Joined: 13 Apr 2009
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PostPosted: Thu Sep 18, 2014 3:50 pm    Post subject: Reply with quote

ulenrich wrote:
Es werden ganz banal-falsche Behauptungen gegen Redhat eingetrichtert, wie zB btrfs
Ja ich weiß, es wahr falsch zu behaupten Red Hat hätte btrfs verbrochen - Asche auf mein Haupt.

Nach meinen Informationen hat sich Debian nicht generell für systemd entschieden, sondern zunächst nur für das nächste Release. Und schon gar nicht einstimmig, sondern haarscharf "pro-systemd". Manche sagen auch per Dekret.
Ubuntu ist noch nicht umgestiegen und ob es in Release 14.10 kommt ist auch noch nicht klar.
_________________
”Everything should be made as simple as possible, but no simpler.” – Albert Einstein
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ulenrich
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PostPosted: Fri Sep 19, 2014 12:35 am    Post subject: Reply with quote

Bei Debian war am Anfang des Entscheidungsprozesses jeder davon überzeugt, dass das technische Komitee aufgrund seiner Zusammensetzung sich für upstart entscheiden würde. Und die ersten Wochen der Diskussion zeigten auch diese Tendenz:
https://lists.debian.org/debian-ctte/2013/12/
Aber dann kam Bdale Garbee
https://lists.debian.org/debian-ctte/2014/01/threads.html#00067
obwohl er starke Bedenken äußerte, hier zB:
https://lists.debian.org/debian-ctte/2013/12/msg00018.html
aber auch an anderen Stellen der Diskussion Unix philosophisch. Ich konnte in der ganzen Diskussion damals keine Einflußnahme von LP entdecken. Den Abstimmungsvorgang könnt ihr im darauf folgenden Februar, transparent offengelegt, selbst betrachten bis in alle Debian Ewigkeiten:
https://lists.debian.org/debian-ctte/2014/02/

Bdale Garbee wrote:
There are things about OpenRC that I find really appealing, but I agree
that it seems too immature to even evaluate well, and thus I don't think
it is a credible alternative to be the default for Debian GNU/Linux.

So I dove in and have spent quite a bit of time learning about and
studying both systemd and upstart... both of which I've basically
steered clear of in the past. I've done an *immense* amount of reading,
talked to many people with both strong and weak opinions about both
systems, and spent a modest amount of time working with the VMs that
Steve so graciously provided us to learn what each system "feels like"
in real use. I have not (yet) used either init system on any of the
machines I personally admin.

It's now clear to me that systemd is technically superior as an init
system to upstart. I find the dependency approach easier to think about
and work with, unit files seem quite easy to craft and read, I like the
status reporting and logging tools, and I find myself agreeing more with
Russ that with Ian about the best way to augment daemons that might
benefit from it with a readiness protocol.

It bothers me on some philosophical level that so much functionality
that I'd like to keep conceptually separate from an init system is being
pulled in to the systemd upstream. And as someone who has spent much of
my professional career working with non-x86 systems and who has worked
with many non-Linux kernels in different contexts, I've found the
anti-portability rhetoric from Lennart, et al, particularly grating.
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mv
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Joined: 20 Apr 2005
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PostPosted: Fri Sep 19, 2014 7:06 am    Post subject: Reply with quote

Danke für die Geschichte und das Zitat. Das war mal interessant zu sehen, und das Zitat ist wirklcih ein Lehrstück in Rhetorik.
Bdale Garbee wrote:
OpenRC [...] seems too immature to even evaluate well

Bei der Unsachlichkeit bleibt einem glatt die Spucke weg: Ein System, das auf praktisch allen Gentoo-Systemen seit Jahren in Einsatz ist, ist zu unreif um überhaupt in Betracht gezogen zu werden, aber ein frisch herausgekommenes sich ständig änderndes systemd ist es. Vor allem ist systemd deswegen so gut, weil es sogar Teile der Dependencies unterstützt, die das Grundkonzept von openrc sind...

Sehr geschickt, wie hier die Vorlieben der Gegner in Vorlieben auf systemd uminterpretiert und damit eine ganze Reihe von Argumenten als scheinbar ungültig interpretiert werden.

Weitere bekannte rhetorische Tricks: Bedenken der Gegner werden vorwegenommen (anti-portability rhetoric from Lennart, et al, particularly grating): Es werden also vermeintich Bedenken gegen den Portabilitätsverlust als gültig anerkannt. Dann ist es ja gar nicht so schlimm, dass in Wirklichkeit trotzdem die Portabilität auf den Mond geschosssen wird. Was für ein Kompromiss!

Auch die Einleitung ist natürlich wichtig: Dass man zu dem Ergebnis durch wochenlange objektive Analyse gekommen ist - nicht dass jemand meinen könnte, man wäre nicht objektiv und unabhängig.

Debian ist ganz offensichtlich auf einen guten rhetorischen Blender hereingefallen und hat sich über den Tisch ziehen lassen.

Auf jeden Fall ist das Zitat auch ein schöner Beleg für meine These, dass systemd nur durch Machtspielchen und Rhetorik durchgedrückt wird: Technische Argumente gab es in diesem "technischen" Kommitte für systemd praktisch keine.
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ulenrich
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PostPosted: Fri Sep 19, 2014 8:25 am    Post subject: Reply with quote

mv wrote:
Auf jeden Fall ist das Zitat auch ein schöner Beleg für meine These, dass systemd nur durch Machtspielchen und Rhetorik durchgedrückt wird: Technische Argumente gab es in diesem "technischen" Kommitte für systemd praktisch keine.

Ich habe oben das Ende der Diskussion angegeben. Die Argumente begannen hier:
https://lists.debian.org/debian-devel/2013/10/thrd2.html#00651
Auch openRC wurde ausgiebiger analysiert, zB ein Absatz in:
https://lists.debian.org/debian-ctte/2013/12/msg00234.html
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PostPosted: Fri Sep 19, 2014 9:45 am    Post subject: Reply with quote

ulenrich wrote:
Auch openRC wurde ausgiebiger analysiert, zB ein Absatz in:
https://lists.debian.org/debian-ctte/2013/12/msg00234.html

Das klingt vernünftiger als "too immature": Das sind die Schwächen von openrc. Schade, dass die hier in den Foren diskutierten Ansätze zur Lösung dieser Schwächen wie s6 damals nicht disktuiert wurden; vielleicht gab es das aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht
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