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memorygap n00b
Joined: 27 Mar 2012 Posts: 3
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Posted: Tue Mar 27, 2012 6:13 pm Post subject: Ist gentoo das richtige für mich? |
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Hallo,
ich studiere Informatik und wollte jetzt mehr über Betriebssysteme lernen (also nicht nur, wie man ein Programm installiert und man den Hintergrund ändert). An der Uni lernt man ja wirklich nur die Basics (was beispielsweise Paging ist usw).
Ist gentoo geeignet um mehr über Systeme zu lernen? Oder lernt mit gentoo lediglich, wie man gentoo bedient? |
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mv Watchman
Joined: 20 Apr 2005 Posts: 6747
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Posted: Tue Mar 27, 2012 8:29 pm Post subject: |
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Es hängt natürlich immer vom Benutzer ab, aber Gentoo ist wohl die Distribution, bei der der Benutzer am meisten über Unix lernt.
Noch mehr lernst Du sicher mit LFS (Linux from Scratch), also ganz ohne Distribution, aber so ein System will man als Einzelner nicht aktuell halten... |
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ScytheMan l33t
Joined: 30 Nov 2005 Posts: 605
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Posted: Tue Mar 27, 2012 8:33 pm Post subject: |
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Vorab erstmal:
Ich nutze Gentoo seit 2005 und studiere Informatik seit 2009.
Man lernt unter Gentoo schon einiges, auch was die generellen Zusammenhänge betrifft. Ich glaube der Großteil der Ubuntu-Nutzer hat kaum einen eigenen Kernel zusammengestellt und vermutlich derselbe Anteil hat schon mal am Dienste per Hand gestartet oder einem runlevel zugewiesen.
Das Schöne an Gentoo ist, dass man viele Einstellungen in der Konsolo, "da wo sie gemacht werden" trifft und nicht in irgendeiner hübschen und undurchsichtigen GUI versteckt. Durch das Compilen und die gelegentlich auftretenden Probleme kommt man hier auch mit in Berührung und kann mit der Zeit auch die Compilenachrichten verstehen.
Ebuilds ("Installationsanweisungen für den Paketmanager") schreiben ist auch eine schicke Aufgabe.
Wenn es dir mehr darum geht dich mit komplett händischer Installation auseinanderzusetzen ist vielleicht linux from scratch empfehlenswert.
Generell bleibt aber zu sagen, dass man fürs Studium sicher das ein oder andere brauchen kann, da es auf manchen Systemen einfach keine GUI gibt (eingebettete Systeme z.B.) und man somit schon mal die Scheu vor der Kommandozeile überwunden hat. Einen wirklichen Vorteil gegenüber Kommilitonen sehe ich aber nicht. |
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manuels Advocate
Joined: 22 Nov 2003 Posts: 2146 Location: Europe
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toralf Developer
Joined: 01 Feb 2004 Posts: 3922 Location: Hamburg
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Posted: Thu Mar 29, 2012 8:53 am Post subject: |
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Starte mit Gentoo, LSF ist meiner Meinung nach eher die nächste Stufe. |
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memorygap n00b
Joined: 27 Mar 2012 Posts: 3
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Posted: Thu Mar 29, 2012 1:48 pm Post subject: |
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Vielen Dank,
die Sache mit Minix klingt natürlich spannend, allerdings ist die dazugehörige "Dokumentation" mit rund 160$ etwas teuer
Gentoo ist ja dann doch eher uninteressant, weil es mir nicht um die Bedienung von Linux geht sondern um das Verständnis für die Architektur von Betriebssystemen. |
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manuels Advocate
Joined: 22 Nov 2003 Posts: 2146 Location: Europe
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bell Guru
Joined: 27 Nov 2007 Posts: 508
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Posted: Sat Mar 31, 2012 8:47 pm Post subject: |
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Was verstehst Du unter einem Betriebssystem? Eigentlich bestehen alle "Betriebssysteme" aus einem Kern und einem Userspace. Gentoo ist da nicht anders. Wenn Du an der Gesamtheit interessiert bist, ist Gentoo schon das richtige. Du lernst viel über das GNU Userspace und auch etwas über den Kernel. Aber weniger wissenschaftlich oder Architektonisch sondern in der Praxis. Natürlich hast Du den Quellcode aller Progamme bei Gentoo schnell zum Studieren Griffbereit.
Wenn ich Deinen letzten Posting richtig deute bist Du eher nur am Kern des Systems interessiert. Gentoo ist eines der wenigen Systemen wo "Kernel selbstkompilieren" Pflicht ist. Dies kannst Du jedoch mit jeder anderen Distribution auch machen. Wenn Dich also nur der Linux-Kernel interessiert, so nimm irgend ein Linux, hole Dir die Kernel-Sources und studiere diese.
Es gibt natürlich noch weitere Kernels, nicht nur Linux. zB. Hurd, Minix, BSD. Aber da kenne ich mich nicht aus, schon gar nicht was die "Studier-Möglichkeiten" betrifft. Bin halt eher praktisch orientiert. |
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memorygap n00b
Joined: 27 Mar 2012 Posts: 3
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Posted: Sun Apr 01, 2012 10:12 am Post subject: |
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Danke Bell,
das mit dem durchstudieren des Kernels hört sich in jedem Fall gut an. Aber egal ob Minix, BSD oder Linux...ich muss wohl oder übel meine Kenntnisse in C vertiefen. Aber vielleicht ergibt sich das ja auch ganz von alleine beim durchstudieren.
Es stimmt, dass ich mich (erstmal) eher für die Theorie interessiere. Das hat aber den Grund, dass man sich (meiner Meinung nach) in viele praktische Themen schneller einarbeiten kann, wenn die Theorie sitzt. "Unter die Haube schauen" hat mich schon immer gereizt. Auch wenn ich immernoch nicht in der Lage bin meine Zündkerzen zu wechseln |
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Klaus Meier Advocate
Joined: 18 Apr 2005 Posts: 2908 Location: Bozen
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Posted: Tue Apr 03, 2012 2:44 pm Post subject: |
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Also dass, was ich sagen wollte hat bell schon sehr gut gesagt. Wenn es dir nur um den Kernel geht, dann kannst du eigentlich jede Distri nehmen, aber eben nur eigentlich. Bei Gentoo hast du schon mal alles dabei, um in alles selber eingreifen und konfigurieren zu können. Es ist kein vorbestimmter Klump mit grafischen Admintools. Wenn du etwas verstehen, ausprobieren und testen willst, dann ist es die beste Basis.
Aber es ist halt für dein Ziel nur die Basis. Den Rest musst du schon selber machen. Du wirst nicht in der Lage sein, einen eigenen Kernel zu schreiben, nur weil du Gentoo installierst. Wenn du das, was du gelernt hast, praktisch anwenden willst, dann bist du hier sehr gut aufgehoben.
Unter anderem auch, weil du hier ein sehr kompetentes, wirklich hilfsbereites Forum hast. Ich hatte jetzt Wohnungsbedingt ein gutes Jahr kein Internet und beim Updaten Probleme. Alle wurden subito positiv gelöst. Ohne dumme Sprüche wegen meiner Blödheit. |
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