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mkr Apprentice
Joined: 14 Dec 2003 Posts: 188
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Posted: Sat Apr 16, 2005 5:48 pm Post subject: sehr grosse Partition => ja/nein, welches Filesystem? |
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Hallo!
Ich habe mir für meinen Fileserver 3 200GB Festplatten gekauft, die ich in einem RAID5-Verbund nutzen möchte. Bleiben also 400GB, die ich ausschliesslich für Daten nutzen möchte, das Betriebssystem ist auf einer anderen Platte.
Am liebsten hätte ich eine grosse Partition. Ich bin mir aber nicht sicher, ob das Nachteile mit sich bringt. Verliert man mit einer 400GB Partition überproportional viel Speicherplatz für das Filesystem oder gibt es Performanceprobleme? Soll ich ext3 oder reiser verwenden? Oder was ganz anderes?
Vielen Dank für Eure Hilfe! |
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schachti Advocate
Joined: 28 Jul 2003 Posts: 3765 Location: Gifhorn, Germany
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Posted: Sat Apr 16, 2005 5:51 pm Post subject: |
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Für derart große Partitionen ist sicherlich XFS nicht die schlechteste Wahl, allerdings kann es damit Probleme bei Stromausfällen geben - also lieber nur nutzen, wenn Deine Hardware stabil läuft, Stromausfälle selten sind und nicht dauernd auf den Platten herumgeschrieben wird. _________________ Never argue with an idiot. He brings you down to his level, then beats you with experience.
How-To: Daten verschlüsselt auf DVD speichern. |
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mkr Apprentice
Joined: 14 Dec 2003 Posts: 188
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Posted: Sat Apr 16, 2005 6:04 pm Post subject: |
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schachti wrote: | Für derart große Partitionen ist sicherlich XFS nicht die schlechteste Wahl, allerdings kann es damit Probleme bei Stromausfällen geben - also lieber nur nutzen, wenn Deine Hardware stabil läuft, Stromausfälle selten sind und nicht dauernd auf den Platten herumgeschrieben wird. |
Stromausfälle sollten kein Problem sein, die Kiste hängt an einer USV. Aber das Filesystem sollte wenn möglich nicht zu empfindlich sein, denn die 400GB Daten kann und will ich nicht sichern. Deshalb auch das RAID 5, damit mindestens Hardwareausfälle kompensiert werden können. Die Daten sind natürlich nicht unwiederbringlich oder kritisch, aber wegen einem defekten Filesystem möchte ich sie nicht verlieren...
Reiser4 soll recht schnell und zuverlässig sein, aber es ist vielleicht noch etwas zu neu... (Zuverlässigkeit ist mir sowieso viel wichtiger als Performance.) |
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Linux-Spielkind Apprentice
Joined: 09 Jan 2005 Posts: 167
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Posted: Sat Apr 16, 2005 6:08 pm Post subject: |
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Was für daten willst du auf die Platten schreiben? Falls du viele kleine dateien schreiben willst wäre reiser eine überlegung wert. _________________ AK-47 = P4 2.0 GHz 768 MB DDR/333 RAM 60 GB SAMSUNG SV6003H Nvidia Geforce4/MMX400 |
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mkr Apprentice
Joined: 14 Dec 2003 Posts: 188
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Posted: Sat Apr 16, 2005 6:17 pm Post subject: |
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Linux-Spielkind wrote: | Was für daten willst du auf die Platten schreiben? Falls du viele kleine dateien schreiben willst wäre reiser eine überlegung wert. |
Mehrheitlich Dateien zwischen 3 und 700MB (MP3s und Filme). Von dem her wäre XFS wohl am besten, aber ich habe gelesen, dass es bei mehreren Leuten kaputt gegangen ist. |
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mkr Apprentice
Joined: 14 Dec 2003 Posts: 188
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Posted: Sat Apr 16, 2005 7:13 pm Post subject: |
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Ich habe mal kurz einen Test mit verschiedenen Dateisystemen gemacht. Von der Performance her ist mir kein Unterschied zwischen den Systemen aufgefallen, ausser dass reiser am längsten hatte zum mounten.
Grösser war der Unterschied des verfügbaren Speicherplatz nach der Partitionierung.
Die Partition ist "roh" 407GB gross. Hier eine Übersicht über die Kapazitäten gleich nach dem formatieren, ohne Daten drauf:
ext3: Grösse 374GB, verfügbar 355GB
reiser: Grösse 380GB, verfügbar 380GB
xfs: Grösse 380GB, verfügbar 380GB
Mit ext3 ist die Partition 6GB kleiner als mit den anderen Dateisystemen, verfügbar sind sogar 25GB weniger. Die 19GB Differenz zwischen der Grösse und des verfügbaren Platzes bei ext3 wird wohl der für das Journal reservierte Platz sein. Bei den anderen Systemen ist der anscheinend schon mit eingerechnet. |
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ro Apprentice
Joined: 28 Mar 2003 Posts: 289
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Posted: Sun Apr 17, 2005 1:11 am Post subject: |
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ich hab mit reiser4 gute erfahrungen gemacht _________________ Programming today is a race between software engineers striving to build bigger and better idiot-proof programs, and the Universe trying to produce bigger and better idiots. So far, the Universe is winning. |
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hoschi Advocate
Joined: 19 Jul 2003 Posts: 2517 Location: Ulm, Germany, Europe
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Posted: Sun Apr 17, 2005 1:50 am Post subject: |
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schachti wrote: | Für derart große Partitionen ist sicherlich XFS nicht die schlechteste Wahl, allerdings kann es damit Probleme bei Stromausfällen geben - also lieber nur nutzen, wenn Deine Hardware stabil läuft, Stromausfälle selten sind und nicht dauernd auf den Platten herumgeschrieben wird. |
dito, man könnte sich höchstens noch jfs anschauen _________________ Just you and me strogg! |
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schachti Advocate
Joined: 28 Jul 2003 Posts: 3765 Location: Gifhorn, Germany
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Posted: Sun Apr 17, 2005 8:11 am Post subject: |
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mkr wrote: |
Stromausfälle sollten kein Problem sein, die Kiste hängt an einer USV. Aber das Filesystem sollte wenn möglich nicht zu empfindlich sein, denn die 400GB Daten kann und will ich nicht sichern.
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Was kritisch ist bei einem Systemabsturz/Stromausfall, sind die Daten, die gerade geschrieben werden (bzw. kurz vorher geschrieben wurden, weil XFS extrem aggressiv den Cache nutzt und erst so spät wie nur irgendwie möglich die Daten auf die Platte schreibt). Wenn auf den Platten nur selten geschrieben wird, würde ich guten Gewissens XFS nutzen, wenn aber ununterbrochen Schreibzugriffe stattfinden, würde ich es aus persönlicher Erfahrung lassen (ich habe einmal den Fehler gemacht, XFS für mein root-Dateisystem zu verwenden - nach einem Absturz waren Konfigurations- und Binärdateien beschädigt, so daß das System nicht mehr ordentlich lief). _________________ Never argue with an idiot. He brings you down to his level, then beats you with experience.
How-To: Daten verschlüsselt auf DVD speichern. |
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schachti Advocate
Joined: 28 Jul 2003 Posts: 3765 Location: Gifhorn, Germany
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Posted: Sun Apr 17, 2005 8:14 am Post subject: |
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mkr wrote: |
ext3: Grösse 374GB, verfügbar 355GB
reiser: Grösse 380GB, verfügbar 380GB
xfs: Grösse 380GB, verfügbar 380GB
Mit ext3 ist die Partition 6GB kleiner als mit den anderen Dateisystemen, verfügbar sind sogar 25GB weniger. Die 19GB Differenz zwischen der Grösse und des verfügbaren Platzes bei ext3 wird wohl der für das Journal reservierte Platz sein. Bei den anderen Systemen ist der anscheinend schon mit eingerechnet.
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Ich glaube nicht, daß das Platz für das Journal ist, soviel braucht das bei weitem nicht. Ich denke, das liegt einfach an der Struktur von ext2/ext3 (such mal mit google nch inodes).
Um den Effekt zu beobachten, schau Dir mal die Unterschiede im freien Speicherplatz an, wenn Du das Dateisystem mit den folgenden Befehlen erzeugst:
Code: |
mkfs.ext3 -T largefile4
mkfs.ext3 -T largefile
mkfs.ext3 -T news
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(weiß nicht, ob das bei Partitionen dieser Größe überhaupt mit z. B. -T news geht). _________________ Never argue with an idiot. He brings you down to his level, then beats you with experience.
How-To: Daten verschlüsselt auf DVD speichern. |
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Fauli l33t
Joined: 24 Apr 2004 Posts: 760 Location: Moers, Germany
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Posted: Sun Apr 17, 2005 9:34 am Post subject: |
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mkr wrote: | Mit ext3 ist die Partition 6GB kleiner als mit den anderen Dateisystemen, verfügbar sind sogar 25GB weniger. Die 19GB Differenz zwischen der Grösse und des verfügbaren Platzes bei ext3 wird wohl der für das Journal reservierte Platz sein. Bei den anderen Systemen ist der anscheinend schon mit eingerechnet. |
Die 19 GB sind der (i. d. R. für root) reservierte Speicherplatz. Beeinflussen kannst du das mit der Option -m bei mke2fs oder tune2fs. Der Standardwert ist 5%. |
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Neo_0815 l33t
Joined: 24 Feb 2003 Posts: 815 Location: Leipzig
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Posted: Sun Apr 17, 2005 10:50 am Post subject: |
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Also ich habe hier XFS seit Jahren im Einsatz, trotz Stromausfällen nie Probleme. Ausserdem kann man das Cache Verhalten von XFS tunen ( / sowie allen andern XFS) mit durchschnittlich 10 Stromausfällen im Jahr.
Ich kann die Aufregung hier über XFS echt nicht nachvollziehen.
Und für große Dateien eignet es sich eh super, performance mäßig würde ich XFS nehmen.
MfG _________________ [img:76661e22b8]http://www.biersekte.de/biersektebanner.gif[/img:76661e22b8] |
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mkr Apprentice
Joined: 14 Dec 2003 Posts: 188
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Posted: Sun Apr 17, 2005 11:23 am Post subject: |
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Das mit den 5% reservierten Inodes für den Superuser leuchtet mir ein, es steht ja so bei mkfs.ext3. Ich wusste nur nicht, dass dieser Speicher bei der Ausgabe von df schon abgezogen wurde.
Hier mal die Tabelle mit den verschiedenen ext3-Varianten (mkfs.ext3 -T ...):
Partitionsgrösse "roh": 407GB (Ausgabe von fdisk)
ext3 largefile4: Grösse 380GB, verfügbar 361GB
ext3 largefile: Grösse 380GB, verfügbar 361GB
ext3 news: Grösse 368GB, verfügbar 349GB
Ich test mal kurz reiser4, sonst nehme ich XFS.
Nochmal vielen Dank für Eure Hilfe! |
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bozan n00b
Joined: 11 Apr 2005 Posts: 16
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Posted: Sun Apr 17, 2005 5:08 pm Post subject: |
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Hi mkr,
Was hast du denn da fürn Controller drann? Ich war auch so naiv und dachte mit einem RAID-Controller und 4 160GB-Platten als RAID5 habe ich eine sichere Lösung. Leider hat mir der dusselige Promise Controller einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Ich versuche jetzt mein Glück mit Softwareraid und XFS. Ein fsck auf ext2/3 dauert bei 500 GB ne gaaaaaanze Weile _________________ Gruß,
BoZaN
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Gentoo: Stage1 / 2005.0
Kernel: 2.6.11.6
CPU: Intel(R) Pentium(R) 4 CPU 2.40GHz
MEM: 512MB |
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mkr Apprentice
Joined: 14 Dec 2003 Posts: 188
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Posted: Sun Apr 17, 2005 5:30 pm Post subject: |
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bozan wrote: | Was hast du denn da fürn Controller drann? |
Einen HighPoint RocketRAID 1640. Das war der günstigste RAID 5-Controller, der Linux unterstützt.
Es gibt Treiber für Windows, Linux (SuSE und RedHat) und FreeBSD. Zusätzlich noch OpenSource-Treiber zum selbst kompilieren. Die wollten zuerst nicht mit 2.6er Kerneln, man musste jedoch nur in einer Datei 2 Zeilen auskommentieren. Nach einem Mail an den Support gab es schnell eine neue Treiberversion, die sich ohne Probleme kompilieren lässt.
bozan wrote: | Ein fsck auf ext2/3 dauert bei 500 GB ne gaaaaaanze Weile |
Ja, das habe ich heute auch gemerkt. Im Server ist eine 120GB Systemplatte mit ext3. Der Server steht im Keller und hat keine Grafikkarte drin. Also habe ich zuerst den neuen Kernel und das Treibermodul kompiliert, lilo ausgeführt etc. Dann den Server runterfahren, RAID einbauen und wieder starten. Nach 5 Minuten immer noch keine Antwort auf Pings. Ich dachte, die Kiste sei hängengeblieben. Also in den Keller, Server geholt, Grafikkarte rein, angeschlossen, neu gestartet: "filesystem was last mounted 298 days ago, check forced". Na toll! Nach einer halben Stunde hat er ohne Fehler gebootet. |
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